Informationen
Studierende von Prof. Achim Mohné am Fachbereich Design präsentieren ihre Arbeiten bei der Ausstellung „O.K.! - But is it photography?“ in der Galerie 52 der Folkwang Universität der Künste. Der Eintritt ist frei. Eröffnung ist am 8. Januar 2026.
Durch die Einführung von 3D-Technologien und künstlicher Intelligenz erfährt die fotografische Authentizität einen paradigmatischen Wandel. Neue digitale Tools schleichen sich in traditionelle Bildästhetik ein und verschieben die Grenzen dessen, was bisher als Fotografie verstanden wurde. Es stellt sich die Frage, ob der Begriff „Fotografie“ unter heutigen technologischen Bedingungen noch zeitgemäß ist oder bereits als historisch gelten kann.
Die Ausstellung „O.K.! – But is it Photography?“ versteht sich als Experimentierfeld. Sie zielt stärker auf die Formulierung von Fragen als auf die Bereitstellung von Antworten. Gezeigt werden 15 fotografiebasierte Arbeiten und transmediale Projekte, die als „expanded photography“ digitale, bildnerische Mittel, Apparate und Systeme selbstreferentiell spiegeln und kritisch analysieren. Produktionsprozesse und erweiterte Distributionstechniken können für Fotografien heute eine entscheidendere Rolle spielen als das Bild selbst, ebenso wie die immer komplexer werdenden Algorithmen, welche die Rezeptionskanäle determinieren.
Zu sehen sind unter anderem KI-basierte Neuinterpretationen des Fotobuchklassikers „The Americans“, eine 360-Grad-Camera-Obscura-Foto-Film-Hybrid-Apparatur, großformatige Einschusslöcher in bosnischen Hauswänden als Punktewolke, KI-generierte historische Drucktechniken, eine aus der Virtualität rücktransferierte KI-Skulptur, photogrammetrierte Stadtlandschaften ohne Zentralperspektive, Deep-Fake-Polit-Magazine, Videoskulpturen um „widerspenstige Körper“, Ansel Adams’ berühmtes Foto „The Tetons and the Snake River“ als 3D-Modell oder inszenierte KI-basierte Biertisch-Interpretationen.
Die gezeigten Positionen eröffnen Debatten darüber, welche Mittel nötig sind, um nicht nur die Glaubwürdigkeit fotografiebasierter Inhalte zu sichern, sondern auch deren Existenzberechtigung zu verteidigen. Dabei geraten Fragen nach einer neuen Bildethik in den Fokus, genauso wie die Konditionen, denen bildgebende Verfahren unterliegen. Die künstlerischen Strategien, die sich aus diesen Bedingungen entwickeln sind ebenso vielfältig wie herausfordernd.
Stellen wir uns in Zukunft die Frage: Dürfen wir heute fotografieren oder müssen wir wieder prompten?
Öffnungszeiten
- Montags bis freitags 12 - 18 Uhr und samstags 10 - 15 Uhr.
- Eröffnung am 8. Januar 2026 um 19 Uhr.
Veranstalter
Veranstaltungsort
Galerie 52 / Folkwang Universität der Künste
Quartier Nord
Martin-Kremmer-Str. 21
45327 Essen
Raum 2.40