Der Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften trauert um Christine Spiegel, die im Alter von 74 Jahren am 03.08.2025 verstorben ist. Die langjährige Lehrkraft war während und nach ihrer Tätigkeit eng mit dem Fachbereich verbunden.
Christine Spiegel war seit April 1986 bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im September 2013 Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften. Zunächst war sie an der damaligen Fachhochschule Hagen und nach deren Schließung 1989 an der Fachhochschule Dortmund im (späteren) Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften tätig.
Christine Spiegel hinterließ sichtbare Spuren
1950 in Großräschen geboren, studierte sie nach einer Ausbildung zur Großhandelskauffrau ab 1972 Sozialarbeit an der evangelischen Hochschule in Bochum und später Diplom-Pädagogik mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung und außerschulische Jugendbildung an der TU Dortmund. Praktisch war sie als staatlich anerkannte Sozialarbeiterin z.B. in der Bewährungshilfe, der betrieblichen Sozialarbeit bei der Ruhrkohle AG und in der Dortmunder Beratungsstelle „Pro Familia“ aktiv.
Christine Spiegel liebte die Kunst und war in der Lehre vor allem im Bereich der Medienpädagogik aktiv. In ihren Seminaren und Lehrveranstaltungen ging es dabei u.a. um künstlerische Aspekte im Kontext der Sozialen Arbeit. Sie hinterließ dabei sichtbare Spuren: Wer sich auf den Weg von der S-Bahn Haltestelle „Universität“ zum Haupteingang der Emil-Figge-Straße 44 begeben hat, sah schon von Weitem die sog. „Nana-Figuren“ in den Fenstern des Erdgeschosses gesehen. Christine Spiegel veranstaltete auch regelmäßig Ausstellungen mit Studierenden im Foyer des Gebäudes und war für das Fotolabor des Fachbereichs zuständig, das in den Zeiten vor der digitalen Fotografie eine wesentliche Rolle in den gestalterischen Veranstaltungen einnahm.
Engagement für Frauen und Gleichstellung
Christine Spiegel zeichnete fortwährend ein hohes Maß an demokratischem und sozialem Engagement aus, das sich auch im Rahmen der akademischen Selbstverwaltung widerspiegelte. Sie war als langjährige Gleichstellungsbeauftragte des Fachbereichs in den unterschiedlichen Gremien vertreten und machte sich dort nachdrücklich für die Rechte von Frauen und deren Gleichstellung stark. 2011 wurde sie darüber hinaus in den Frauenbeirat der Fachhochschule Dortmund gewählt.
Ruhestand am Meer
Spuren hinterließ Christine Spiegel auch im Ruhestand. Hervorgehend aus ihrer Leidenschaft fürs Kochen realisierte sie beispielsweise das „Butter & Brot“-Buffet im Rahmen der jährlichen Fachtagung „Praxis trifft FH“ im Jahr 2014 oder war Gast bei unserer großen Jubiläumsfeier „75 Jahre Soziale Arbeit am Standort Dortmund“ im Jahr 2023.
Schon viele Jahre im Voraus plante Christine Spiegel ihren Ruhestand am Meer und zog schließlich nach Schleswig-Holstein, wo sie sich ehrenamtlich in der Hospizarbeit engagierte. (Ehemalige) Kolleg*innen des Fachbereichs sind tief berührt von der Nachricht über ihren Tod. Das Mitgefühl gilt den Freund*innen und der Familie von Christine Spiegel.