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impEct No. 14/2 - Europäische Mehrsprachigkeit

Europäische Mehrsprachigkeit

Die vorliegende Nummer 14, 2 / 2025 dokumentiert das 20-jährige Bestehen von impEct. Das große „E“ hat sich zunehmend als die Konstante der Beiträge erwiesen: Das Thema „Europa“ ist in seiner Breite, vor allem aber in seiner Tiefe bearbeitet worden.

Außerdem muss erwähnt werden, dass die Nummer 14 nun in der zweiten Version vorliegt. Nach dem ersten Erscheinen im September 2025 erhielt ich vom Präsidenten des Observatoire européen du plurilinguisme, Herrn Christian Tremblay, das Angebot, eine französische Übersetzung meines Textes „Europäische Mehrsprachigkeit“ vorzulegen. Auf der Webseite des Observatoire war bereits auf mein Exposé verwiesen worden; mit der Übersetzung ins Französische soll der Text eine größere Verbreitung finden. Mit meiner Übersetzungsarbeit ging aber eine umfassende Überarbeitung des Textes einher: Ich musste Berichtigungen vornehmen, argumentative Lücken schließen und vor allem mich um eine gute Verständlichkeit bemühen, weil die von Hermann Schmitz begründete Neue Phänomenologie mit einer eigenen Terminologie arbeitet. Eine große Hilfe waren dabei die Übersetzungen einschlägiger Schmitzscher Werke ins Französische, die seit 2016 von dem Germanisten und Ethnologen Jean-Louis Georget (Universität Paris 3) und dem Philosophen Philippe Grosos (Universität Poitiers) kontinuierlich vorgelegt werden. Im Ergebnis enthalten die jetzt vorgelegte deutsche und französische Version meines Aufsatzes deutliche Verbesserungen gegenüber meinen früheren Veröffentlichungen.

Ist Mehrsprachigkeit ein sprachwissenschaftliches Thema? Ja und nein! Ja, insofern es mit Sprache(n) zu tun hat. Nein, insofern es darüber hinaus mit Phänomenen des menschlichen Lebens zu tun hat – mit leiblicher Kommunikation, Atmosphären, Situationen, affektiven Evidenzen – , zu denen die Linguistik nichts sagen kann. Der Grund dieser Zwiespältigkeit ist darin zu sehen, dass es neben der funktionalen Mehrsprachigkeit, der wir uns für bestimmte Zwecke bedienen, auch und vor allem die affektive Mehrsprachigkeit gibt. Damit ist die subjektiv affizierende Begegnung mit einer Sprache gemeint, die mich atmosphärisch ergreift und mir schlagartig klar macht: Das gehört zu mir!

Der Herausgeber

Werner Müller-Pelzer
Dortmund, im November 2025

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