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Informatik

FH Dortmund entwickelt Infosystem für Friedensdorf

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Am Fachbereich Informatik der FH Dortmund empfingen (von rechts) Prof. Dr. Peter Haas und Eva Maria Hartmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin, die Gäste vom „Friedensdorf International“: Natalie Broll, Mitarbeiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, und den stellvertretenden Leiter Thomas Killmann.

Für die gemeinnützige Organisation „Friedensdorf International“ hat die Fachhochschule Dortmund ein speziell angepasstes klinisches Informationssystem entwickelt. Mit der neuen Softwarelösung lässt sich die Versorgung verletzter und kranker Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten optimal dokumentieren und koordinieren.

„Die Vorteile gegenüber dem alten System sind enorm“, sagt Thomas Killmann, stellvertretender Leiter von „Friedensdorf International“ in Dinslaken. „Wir haben damit sehr übersichtlich alle Fälle im Blick, in denen wir Kinder für die medizinische Behandlung nach Europa holen.“ Nach einer Testphase, in der die neue Software OPICAD (Ontology and Phenomenon based International Children's Aid Documentation) parallel zum Vorgängersystem im Einsatz war, sind nun die letzten Anpassungen abgeschlossen.

Medizinisch behandelt und betreut werden die Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten wie Afghanistan oder Angola – sowohl im eigenen Heimbereich von „Friedensdorf International“ als auch in externen Krankenhäusern und Praxen bundesweit. Im vergangenen Jahr konnten über 230 Kinder aus neun Nationen zu medizinischen Behandlungen nach Deutschland kommen. Die Nachversorgung erfolgt in der hauseigenen Reha. Eine besondere Herausforderung ist es dabei, den Informationsfluss mit den verschiedenen Abteilungen und Dienstleistern zu koordinieren.

Verknüpfung aller Informationen

„Mit OPICAD erfassen wir neben den Personenstammdaten auch Angaben wie Diagnosen, Maßnahmen und Vorfälle“, erläutert Thomas Killmann. Die Dokumentationen sind zeitlich filterbar, außerdem lassen sich interaktiv unter anderem Aufgabenlisten mithilfe einer Kalenderfunktion erzeugen und aktenübergreifende Ausdrucke erstellen. Auch Zusatzdokumente wie Röntgenbilder oder ärztliche Berichte sind dem jeweiligen Kind in der Datenbank zugeordnet und stehen in gängigen Dateiformaten auf Knopfdruck zur Verfügung. „Die Verknüpfung aller Informationen ist sowohl für die Behandlung als auch für die Organisation samt Nachverfolgbarkeit an unterschiedlichen Standorten eine große Erleichterung“, betont Thomas Killmann, selbst Absolvent der Technischen Informatik an der FH Dortmund.

Maßgeblich programmiert und im Detail auf die Anforderungen beim „Friedensdorf International“ abgestimmt hat das neue System Eva Maria Hartmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Peter Haas am Fachbereich Informatik. Ihr Bachelor- und Masterstudium der Medizinischen Informatik hatte Eva Maria Hartmann an der Fachhochschule Dortmund jeweils als eine der Jahrgangsbesten abgeschlossen. Anschließend begann sie 2021 ihre Promotion in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen am Graduiertenkolleg „WisPerMed“ (Wissens- und datenbasierte Personalisierung von Medizin am Point of Care).

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