Die Ergebnisse hauen selbst Sportmarketing-Profis aus den Turnschuhen: Studierende der Fachhochschule Dortmund haben Fanschals für den Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf entworfen. Vielfältig, innovativ, kreativ. Welcher davon kommt in den Fanshop?
20 spannende Schal-Designs präsentierten die Studierenden vor einer Jury aus Club- und Fan-Vertreter*innen, sowie den Fortuna-Marketing-Expert*innen und ihrem FH-Dozenten Andreas Ruhe. Der Lehrbeauftragte am Fachbereich Design ist selbst bekennender Fortuna-Fan und hatte über seine Agentur bereits Kontakte zum Klub. „Es war mir wichtig, dass die Studierenden wie in der echten Welt arbeiten und einen großen Praxisbezug haben“, erklärt er. Beim Briefing im Düsseldorfer Stadion erfuhren die Kommunikationsdesigner*innen der FH Dortmund mehr über die Werte, die Identität und die Tradition des Vereins. Vorgaben zum Design gab es nicht.
Jedes Design eine neue Idee
Die Kreativität der Studierenden spiegelt sich in der Vielfalt ihrer Entwürfe wider. „Die Jury war überrascht, wie unterschiedlich und vielfältig die Designs der Schals waren“, erzählt Studentin Ylva, deren eigener Entwurf den Verlauf des Rheins in Düsseldorf nachzeichnet. Maria hat sich für ihr Konzept am rheinischen Dialekt bedient: „18Fümmenneuzich“ steht auf ihrem Schal.
Nathalie ließ sich bei ihrem Design von der wilden Aufkleber-Flut im Düsseldorfer Stadion inspirieren, während die Rückseite ihres Schals Elemente der Stadionarchitektur aufgreift. Adelisa kombiniert den traditionellen Fan-Schal auf der einen Seite mit einem abstrakten Muster auf der anderen, das sich aus zigfachen Wiederholungen des Fortuna-Logos speist.
Sonja entschied sich für ein besonders auffälliges Design mit knalligen Farben. Lila und Pink statt klassisch Rot-Weiß. „Mein Schal erinnert an ein Sondertrikot und ist mit den japanischen Schriftzeichen zugleich ein Schal für die große japanische Community in Düsseldorf und bei Fortuna“, erklärt sie. Miriams Entwurf widmet sich den Frauen. „Für die Frauenmannschaft gibt es noch gar keinen Merch“, erzählt sie. Doch die Studentin verzichtet auf Schnörkel und hübsche Farben. In dicken, martialischen Buchstaben prangert „Mädchenfußball“ auf ihrem Schal.
Aktuell haben Fortuna-Fans die Möglichkeit, im Mitgliederportal für ihren Lieblingsvorschlag abzustimmen. Anschließens soll mindestens ein Schal finalisiert und für die offiziellen Fortuna-Fanshops produziert werden.
Lohnende Arbeit auch ohne Leistungspunkte
Obwohl das Projekt keine Leistungspunkte (ECTS) einbrachte, war es für die Studierenden eine wertvolle Erfahrung. „Für viele von uns war es das erste Mal, dass wir unsere Ideen für ein echtes Produkt präsentiert haben“, sagt Ylva. Besonders schätzte sie auch den semesterübergreifenden Austausch zwischen Studierenden aus unterschiedlichen Jahrgängen. „Es war spannend zu sehen, wie unsere Designs auf eine professionelle Jury wirken“, ergänzt Miriam. Dabei wurden Kriterien wie Authentizität, Innovation, Konzept und Gestaltung bewertet.
Für Andreas Ruhe steht fest: Solche Projekte sind ein Gewinn für alle Beteiligten. „Es ist großartig zu sehen, wie unsere Studierenden mit ihren Ideen über klassische Ansätze hinausgehen und etwas schaffen, das die Identität von Fortuna auf einzigartige Weise widerspiegelt.“ Die Kooperation zeige eindrucksvoll, wie Design und Sport zusammenfinden können – zur Freude von Fans und Kreativen gleichermaßen.