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Mit „FinMa“ finanziell entstresst

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„Finanzen sind ein Thema, das immer wieder aufgeschoben wird“, sagt Prof. Dr. Katrin Löhr. Mit dem Kooperationsprojekt „FinMa“ soll die Finanzbildung einen neuen Schub bekommen.

Kaufen oder mieten? Was ist die richtige Altersvorsorge? Und welche Versicherungen brauche ich wirklich? Finanzanfragen gehen jede*n an. „Zugleich sind Finanzen das Thema, das immer wieder geschoben wird“, sagt Prof. Dr. Katrin Löhr, Finanzexpertin am Fachbereich Wirtschaft der Fachhochschule Dortmund. Das Kooperationsprojekt „FinMa“ soll gegensteuern und die Finanzbildung in Deutschland stärken. 

„Wir wollen Menschen finanziell entstressen“, sagt Katrin Löhr. Bildung sei dabei ein wichtiger Baustein. Um etwa in Gesprächen mit Banken und Makler*innen auf Augenhöhe mitreden zu können. Um für sich persönlich gute Finanz-Entscheidungen treffen zu können. Im Projekt „FinMa – Finanzbildung von Unternehmen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ nimmt sie zusammen mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der DEFINO – Institut für Finanznorm AG eine konkrete Zielgruppe ins Visier: Angestellte.

Prof. Dr. Katrin Löhr

Arbeitgeber*innen sollen ihren Beschäftigten ein unabhängiges Angebot für Finanzbildung ermöglichen. „So erreichen wir eine große Menge an Menschen“, erklärt Katrin Löhr. Zugleich sei der erste Schritt leichter, wenn Finanzbildung in der Arbeitszeit stattfinde. Doch was bringt das den Unternehmen? „Es gibt Studien aus den USA, die zeigen, dass Beschäftigte, die ihre privaten Finanzen geregelt haben, konzentrierter und produktiver sind“, berichtet die Expertin. Dieser Idee folgt auch das Verbraucherschutzministerium des Bundes und fördert das „FinMa“-Projekt mit mehr als einer halben Million Euro.  

Das Projektteam will nun unter anderem verschiedene Finanzrechner entwickeln, mit denen Angestellte ihre finanzielle Situation einordnen und einen Finanzplan entwerfen können. Parallel dazu sollen Finanzbildungsseminare konzipiert und in die unternehmenseigenen Mitarbeiterbindungsprogramme integriert werden. „Wir müssen hier nicht bei null anfangen“, betont Katrin Löhr. Grundlage bilden die DIN-Norm 77230 und Finanzbildungsangebote der Deutschen Gesellschaft für Finanzkompetenz (DeGeFin), in der Prof. Löhr ehrenamtliche Vorständin ist. Die DeGeFin ist zugleich assoziierte Partnerin im Projekt.  

Erste Angebote bereits ab 2025

Tatsächlich gibt es einen genormten Prozess für die Analyse der privaten Finanzsituation. „Dieser bietet eine objektive Möglichkeit zu schauen, was ich brauche und was ich auch nicht brauche“, erklärt die Professorin. Diese Norm wird auch die Basis der „FinMa“-Finanzrechner sein. „Zugleich wollen wir die Finanzrechner etwas ansprechender gestalten. Sie sollen auch Spaß machen, und so das Thema Finanzen aus seiner traurigen Ecke zu befreien“, betont Katrin Löhr. Die Forschenden werden darum auch von einem Kreativ-Team unterstützt.

Die dritte Projektphase legt den Fokus dann auf die Evaluation. Welche Tools bringen die größte Wirksamkeit? Welche Kanäle und Methoden zur Finanzbildung kommen am besten an? Wir wirkt sich die Finanzbildung der Mitarbeitenden auf die Unternehmen aus? „Auf diese Daten bin ich aus wissenschaftlicher Sicht sehr gespannt“, sagt die FH-Professorin. Der Projektabschluss ist für das Jahr 2027 vorgesehen, erste Angebote über das Projekt sind im ersten Quartal 2025 geplant. „Das Wichtigste ist anzufangen“, betont Expertin Katrin Löhr. „Sich in Sachen Finanzen zu bilden und sich rechtzeitig einen Überblick über seine Finanzen zu verschaffen, macht einen Riesen-Unterschied. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass die finanzielle Bildung qualitativ hochwertig und unabhängig ist oder das Geschäftsmodell dahinter zumindest transparent gemacht wird.“