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Forschungsprojekt

FH-Designer*innen fragen: Wie geht Teilen richtig?

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Wie können attraktive Orte des Teilens gestaltet sein, und welche Konzepte tragen wirklich? Dieser Frage widmen sich Forschende der FH Dortmund gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut UMSICHT, der Stadt Essen und Studierenden. Zum Auftakt des Projekts „Zentren des Teilens“ kamen Vertreter*innen der Designdisziplinen zusammen, um gemeinsame Gestaltungsprinzipien zu entwickeln: (v.r.) Teilprojektleiterin Kathrin Breitenbach, Prof. Martin Middelhauve (beide FH Dortmund), sowie Sabrina Schreiner, Katharina Weßling, Sophie Kramer und Teilprojektleiter Jürgen Bertling (Fraunhofer UMSICHT).

Forschende der FH Dortmund entwickeln Ideen für nachhaltige Teilhabe
Gekauft, einmal benutzt, entsorgt: In Deutschland fallen fast 600 Kilogramm Müll pro Person und Jahr an (EU-Schnitt: 513 kg, Stand 2022). Um Ressourcen zu schonen, entwickeln Forschende des Fachbereichs Design der FH Dortmund neue Strategien.

Gemeinsam mit der Stadt Essen und dem Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) wollen sie neue „Zentren des Teilens“ entwickeln. „Unser Ziel ist es, das Teilen von Gegenständen und Ressourcen so einfach und attraktiv wie möglich zu machen – und zwar für alle Menschen, nicht nur für eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe“, erklärt Kathrin Breitenbach. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Design und dort für die „Zentren des Teilens“ verantwortlich. Die Europäische Union und das Land NRW fördern die Forschung als Teil des Gesamtprojekts CircularCities.NRW mit knapp einer Viertelmillion Euro.

Unterstützt wird sie von Prof. Martin Middelhauve, der an der FH Dortmund Objekt- und Raumdesign lehrt. Design, sagt er, sei immer ein treibender Motor für Veränderungen gewesen und Grundlage, um Neues zu etablieren. „Wir wollen hier einen Imagewandel anstoßen – so wie Second-Hand-Mode heute cool ist, sollen auch die Zentren des Teilens als attraktive, moderne Orte wahrgenommen werden“, sagt Middelhauve.

Bedürfnisse erfassen

Das Projekt untersucht, wie bestehende Sharing-Angebote – von Bibliotheken der Dinge bis hin zu Repair-Cafés – funktionieren und warum sie bislang nur begrenzte Personengruppen erreichen. Dazu werden die Bedürfnisse der Menschen wissenschaftlich erfasst, neue Möglichkeiten des Teilens konzipiert und in ein quartiernahes Angebot überführt.

Der Faktor Design ist auf vielen Ebenen zentral. „Die räumliche Inszenierung entscheidet wesentlich darüber, ob ein Zentrum des Teilens als offen, einladend und nutzbar wahrgenommen wird“, betont Kathrin Breitenbach. „Wir fragen uns also: Wie können wir Orte schaffen, an denen Menschen gerne Zeit verbringen, sich austauschen und unkompliziert Dinge leihen oder teilen?“ Ebenso wichtig sei die Kommunikation, ergänzt Martin Middelhauve. „Die Menschen müssen verstehen, was dort passiert, wie sie teilhaben können und welche Vorteile das für sie hat.“

Das Projekt ist eng mit der Lehre am Fachbereich Design verknüpft. Studierende bringen ihre Ideen ein, entwickeln Prototypen und erproben Konzepte in realen Umgebungen. Bis Ende 2028 sollen in Essen erste Prototypen für Zentren des Teilens entstehen, die als Blaupause für weitere Städte dienen können. „Unser Anspruch ist es, ein System zu entwickeln, das flexibel, skalierbar und zukunftsfähig ist“, betont Kathrin Breitenbach.

Das Projekt „Zentren des Teils“ wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen aus Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und dem Fonds für den gerechten Übergang (Just Transition Fund/JTF) unterstützt.